Linde Heilpflanze 2025 - Gesundheit aus den Blüten

01.01.25 12:00 AM Von Sigrid Oldendorf

Sommerlinde und Winterlinde, zwei Schwestern, die sich im Aussehen und in ihren Wirkstoffen weitgehend gleichen, teilen sich den Titel: Heilpflanze des Jahres 2025. Ihre Blüten helfen wissenschaftlich nachgewiesen gegen Erkältungen, sollen auch Stress lindern und den Stoffwechsel ankurbeln. 

Die Linde folgt als Heilpflanze des Jahres dem Schwarzen Holunder, der zur Heilpflanze des Jahres 2024 gekürt wurde. Für die Ernennung der Heilpflanzen des Jahres ist der Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, zuständig. 

Antioxidative Eigenschaften

Diese gesundheitlichen Effekte werden Lindenblüten zugeschrieben: schweißtreibend, schleimlösend, entzündungshemmend, krampflösend, entspannend, harntreibend, blutreinigend. Lindenblütentee ist ein traditionelles pflanzliches Heilmittel. Die enthaltenen Schleimstoffe legen sich wie eine Schutzschicht auf gereizte Schleimhäute, wenn der Tee Schluck für Schluck getrunken wird. Der Hustenreiz lässt nach. 

Im wahrsten Sinn des Wortes wirkt die Linde lindernd. Neben den Schleimstoffen enthält sie Flavonoide und ätherisches Öl, auf dem ihre Wirkung basiert. Blüten, die für die Teezubereitung vorgesehen sind, werden mit den blattartig verbreiterten Stielen bzw. Deckblättern der Blüten geerntet. Sie sind getrocknet im Handel erhältlich; am besten in Bioqualität kaufen. 

Empfohlene Zubereitung: 1 Teelöffel Lindenblüten mit sprudelnd kochendem Wasser (ca. 150 ml) übergießen und nach etwa 10-15 Minuten abseihen. Wer den Tee noch nie angewendet hat, probiert mit einer kleinen Menge, ob er dem eigenen Körper gut tut. Denn es gibt quasi nichts, auf das keine Allergie möglich ist.

Süßen und Verschönern

Frisch eignen sich die honigsüßen Blüten zum Verfeinern und Aromatisieren von Getränken oder zur Herstellung von Lindenblütensirup. Dazu werden Zucker und Zitronensaft in heißem Wasser gelöst und die gesäuberten Lindenblüten damit übergossen. Nach einigen Tagen kann abgeseiht werden. Der Lindenblütensirup eignet sich ebenso wie Lindenblütenhonig zum Süßen des Anti-Erkältungstees. Nach der Honigverordnung handelt es sich um einen so genannten Sortenhonig, wenn der Honig überwiegend (mind. 60 %) aus einer Trachtquelle stammt. Der Imker muss die Bienenstöcke dementsprechend aufstellen, dass die Bienen vorwiegend die gewünschte Pflanzenquelle in der Nähe haben und anfliegen. Der Geschmack von Lindenblütenhonig ist intensiv würzig und fruchtig. 

Die Kosmetikindustrie nutzt Lindenblütenextrakt für Lotionen, Cremes, Öle, Shampoos und Reinigungsprodukte. 

Sommer- und Winterlinde

Linden zieren Parks und säumen Straßen. Es gibt rund 50 Arten, von denen zwei von Bedeutung sind: die Sommer- und die Winterlinde. Im Juni erscheinen am bereits belaubten Baum die nach Honig duftenden weiß-gelblichen Blüten. Dabei blüht die Sommerlinde etwa zwei Wochen vor der Winterlinde. Die Blüten erscheinen in Trugdolden, deren Stiel mit einem Hochblatt verwachsen ist. Dieses dient später als Flugorgan zur Verbreitung der Samen. Die zahlreichen Lindenblüten machen die Bäume zu einem Paradies für nektar- und pollensuchende Insekten wie Bienen und Hummeln.

Linden werden locker 100 Jahre alt. Alte Linden sind widerstandsfähige Bäume, denn sie können als Tiefwurzler Trockenperioden gut überstehen. Nur junge Bäume haben ständigen Wasserbedarf. Jetzt im Winter sind die Bäume kahl. Im Frühjahr kommen wieder die schief herzförmigen, am Rand fein gesägten Lindenblätter, die bei der Sommerlinde auf der Unterseite heller sind als bei der Winterlinde. Die Bäume mit ihren halbkugeligen bis kegelförmigen Kronen und rissiger, braungrauer Rinde werden bis zu 40 Meter hoch, wobei Winterlinden meist etwas kleiner bleiben als Sommerlinden. 

Erschienen in:

Reformleben Magazin

Ausgabe Nr. 60 (Jan./Feb. 2025)

Meine Gesundheit 3.0

Gesundheit mit System

Bestellen

Sigrid Oldendorf