Kakao - Lebensmittel mit Gesundheitsplus

01.11.22 12:00 AM Von Sigrid Oldendorf

Genießer erkannten es intuitiv. Kakao macht glücklich. Die Wissenschaft bestätigt positive Effekte. Mehrere Vorteile werden genannt: bessere Laune, Stimulans für das Gehirn, Entspannung und weniger Ablagerungen in den Blutgefäßen. 

Kakao ist somit offenbar gut für Herz, Adern und Wohlbefinden. Die Wirkung wird vor allem den enthaltenen Flavonolen, einer Untergruppe der Flavonoiden zugeschrieben. Das sind meist farbige, antioxidativ wirkende Pflanzenstoffe, die auch in anderen gesunden Lebensmitteln vorkommen. Bei Kakao schließen Forscher aus Versuchen, dass er dann am gesündesten ist, wenn er wenig verarbeitet wurde. Als Hauptwirkstoff und für einen großen Teil der gefäßschützenden Wirkungen zuständig wurde das Flavonol Epicatechin ermittelt.

Der Kakaobaum (Theobroma cacao) gehört zu einer Kakaobäume genannten Gattung immergrüner Büsche und kleiner Bäume, die ihre Heimat im Unterholz der tropischen Regenwälder Lateinamerikas haben. Die Bezeichnung Kakao oder spanisch cacao ist abgeleitet von cacauatl, einem Wort aus der Aztekensprache Nahuatl, mit dem ursprünglich ein Getränk gemeint war. Theobroma geht zurück auf den Botaniker Carl von Linné, der im 18. Jh. die Pflanzen in Gattungen und Familien einteilte. Bedeutung: „Götterspeise“, aus altgriechisch θεός theos für Gott und βρῶμα brōma für Speise).

In Südamerika sind Kakaogetränke bereits seit über 3000 Jahren in Gebrauch. Kakao spielte früh sowohl ökonomisch als auch in Medizin, Ritual und Religion eine zentrale Rolle. Kakao hatte in etwa die Bedeutung wie in den Mittelmeerländern Trauben und Wein. Die Bezeichnung xocolatl, auf die unser Wort

Schokolade zurückgeht, stand ursprünglich auch für ein Getränk, zubereitet aus zerstoßenen Kakaobohnen, Wasser, Chili, Vanille und Honig. Eigentlich bedeutet xocolatl „bitteres Wasser“, aus „xococ“ für bitter und „atl“ für Wasser. Die Rezeptur ist neueren Datums als die für cacauatl. 

Nach Europa kam Kakao 1528 durch den Spanier Hernán Cortés. Von Spanien aus verbreitete sich das Getränk im 17. Jh. über die europäischen Adelshäuser. Der Holländer Coenraad Johannes van Houten erfand 1828 die Kakaopresse, mit der es möglich wurde, Kakaobutter und Kakaopulver zu trennen. Damit leitete er die Erfindung der Schokoladentafel ein, bei der die beiden Komponenten zu einer festen Masse verarbeitet werden – mit der Zeit mit vielen weiteren Zutaten, insbesondere Milch und Zucker und in ihrer Konsistenz immer weiter verfeinert.

Heutzutage findet der Kakaoanbau vorwiegend in Afrika statt, Südamerika steht mengenmäßig an zweiter Stelle. Die Pflanze benötigt auf jeden Fall tropisches Klima. Bei den Rezepturen sind die ursprünglicheren en vogue, weil die positiven gesundheitlichen Wirkungen der in den Kakaobohnen enthaltenen Kakaoflavanole erkannt wurden, während Milch und insbesondere Zucker als nachteilig für die Gesundheit eingestuft werden. Milch schränkt die Kakaowirkung ein und bei der Herstellung von Schokolade geht ein großer Teil der Kakaoflavanole verloren. Die vielen Kalorien und der Zucker in Schokolade machen die positive gesundheitliche Wirkung des Kakaos weitgehend zunichte. 

Empfehlenswert sind somit in erster Linie naturbelassenes Kakaopulver, Bitterschokolade, die mindestens 85 Prozent Kakao enthält und relativ wenig Zucker sowie Kakao Nibs in Raw Food Qualität. Damit der Genuss nicht nur der eigenen Gesundheit zugutekommt, sollte zusätzlich auf Bio-Qualität und faire Handelsbedingungen geachtet werden. 

Wer von der gesundheitsfördernden Wirkung der Kakaoflavanole profitieren möchte, ohne Kalorien zu sich zu nehmen, kann inzwischen Kakaoflavanole auch konzentriert mit Nahrungsergänzungen in Kapselform aufnehmen. Unsere Rezepte verbinden Qualität mit Genuss. Guten Appetit!

Erschienen in:

Reformleben Magazin

Ausgabe Nr. 47 (Nov./Dez. 2022)

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