Kurkuma – oder dessen sekundärer Pflanzenstoff, das Curcumin – wird immer beliebter. Nicht nur als Gewürz oder als Lifestyle-Getränk (Kurkuma-Latte) wird es gerne verzehrt. Auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zur Vorbeugung und Unterstützung bei Krankheiten kommt die gelbe Knolle mehr und mehr zum Einsatz. Mittlerweile gibt es so viele Anbieter, dass man kaum noch durchblickt: Worauf kommt es beim Kauf von Kurkuma- bzw. Curcumin-Präparaten eigentlich an?

Kurkuma (Curcuma longa), auch Gelber Ingwer oder Gelbwurz aus der Familie der Ingwergewächse ist in Indien und Südostasien heimisch. Dort wird er nicht nur für die Herstellung des Curry-Pulvers und als natürlicher Farbstoff verwendet, in der traditionellen Medizin Indonesiens und Indiens (Ayurveda) nutzt man Kurkuma bereits seit mehreren Tausend Jahren auch als Mittel gegen eine Vielzahl von Erkrankungen und zur Stärkung des Immunsystems. Kurkumapulver enthält als entscheidenden Wirkstoff zwei Prozent Curcuminoide, von denen 90 Prozent das Curcumin ausmachen. Mittlerweile gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien, welche das enorme Potenzial des sekundären Pflanzenstoffs Curcumin aufzeigen.
Vielfältige gesundheitliche Wirkungen
Zugeschrieben werden Curcumin unter anderem gallentreibende, antioxidative, antiseptische, schmerzlindernde, antithrombotische, antitumorale, immunmodulierende und insbesondere antientzündliche Eigenschaften. Daher empfiehlt sich Curcumin insbesondere als therapeutisches Mittel bei Krankheiten wie zum Beispiel entzündliche Darmerkrankungen oder Arthritis. Eine aktuelle Studie der Universität des Saarlandes konnte zeigen, dass Curcumin in seinem Wirkmechanismus dem des Glucocortikoids Cortison sehr ähnelt. Da heute bekannt ist, dass viele Krebsarten mit chronischen Entzündungen zusammenhängen, die das Tumorwachstum fördern, verwundert es nicht, dass dem entzündungshemmenden Curcumin auch ein großes Potenzial in der Krebsprävention zugeschrieben wird. Zudem konnten mehrere Studien nachweisen, dass Curcumin auch dem Abbau neurodegenerativer Prozesse entgegenwirkt. So kann Curcumin offenbar amyloide Plaques im Gehirn abbauen, die für die Alzheimer Erkrankung verantwortlich sind.
Problem: Bioverfügbarkeit
Wer Kurkuma zur Unterstützung der Gesundheit nutzen möchte, sollte Folgendes bedenken: Kurkuma enthält nur einen geringen Anteil an Curcuminoiden – ungefähr zwei bis fünf Prozent. Zudem ist Curcumin fettlöslich und wird deshalb in der wässrigen Umgebung des Darmes nur schlecht absorbiert. Der Körper scheidet es zu rund 90 Prozent wieder aus. Dies bedeutet, dass man Unmengen von Kurkuma essen müsste, um tatsächlich eine positive gesundheitliche Wirkung zu erzielen. Wer also wirklich von der positiven Wirkung des Curcumins profitieren möchte, sollte auf einen Curcumin-Extrakt in Kapselform zurückgreifen, bei dem die Bioverfügbarkeit des Curcumins deutlich erhöht wurde.
Verwirrende Angaben mancher Hersteller
Viele Anbieter überschlagen sich nun mit Superlativen über die Höhe der Bioverfügbarkeit. So werben manche Hersteller damit, dass ihr Curcumin-Extrakt mit Piperin (Pfeffer) die Bioverfügbarkeit um 1000 Prozent erhöhe. Das bedeutet nichts anderes als das 10-fache, was nicht besonders viel ist. Zudem hat Piperin den Nachteil, dass es die Magenschleimhaut reizt und die Wirkung von Medikamenten verringern oder verstärken kann. Andere Anbieter werben mit der 185-fach höheren Bioverfügbarkeit. Hier wird allerdings die aus der Waschmittelproduktion bekannte Micellentechnologie genutzt. Die dafür eingesetzten Polysorbate stehen im Verdacht, Entzündungsprozesse im Darm zu fördern. Ein anderer Hersteller wirbt mit der 136-fachen Bioverfügbarkeit. Diese basiert ebenfalls auf Micellen, diesmal in Form von Polyvinyl Pyrrolidonen (PVP). Auch sie sind mit Vorsicht zu genießen, da sie den Einsatz von Lösungsmitteln erfordern und Studien zufolge die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks bergen. Zudem entsprechen diese Curcuminprodukte in der Regel nicht den Qualitätsrichtlinien der Reformhäuser, weil sie meist eine Fülle von Zusatzstoffen wie Aromen, Phosphate, Stabilisatoren und Trennmittel wie Magnesiumsalze der Speisefettsäuren enthalten.
Auf die Gesamtcurcuminoide kommt es an
Entscheidend für die positiven Wirkungen des Kurkumas ist dessen Gesamtkomplex aus sekundären Pflanzenstoffen. Diese umfassen nicht nur das Curcumin, sondern auch Demethoxycurcumin, Bisdemethoxycurcumin sowie rund 90 weitere Curcuminoide und Tetrahydrocurcuminoide. Gerade letzteres ist ein wichtiger bioaktiver Metabolit des Curcumins, der insbesondere in Bezug auf die antioxidative und antidiabetische Wirkung noch effektiver ist als das Curcumin selbst. Daher sind Aussagen zur Bioverfügbarkeit des reinen Curcumins unvollständig. Anbieter, die eine 136-fache Bioverfügbarkeit reklamieren, beziehen sich nur auf das Curcumin, lassen aber die anderen Curcuminoide unberücksichtigt. Ein Vergleich mit Präparaten, welche die Zahl der Curcuminoide insgesamt als Grundlage nehmen, ist daher ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen.
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Beste Möglichkeit: Cyclodextrin
Die beste Möglichkeit, um die Bioverfügbarkeit von Curcumin zu erhöhen, ist zum aktuellen Stand der Forschung die Nutzung von Cyclodextrin. Hier kann eine rund 40-fach höhere Bioverfügbarkeit der Gesamtcurcuminoide erreicht werden. Dabei werden die fettlöslichen (lipophilen) Curcuminmoleküle in einen Ring von Glucosemolekülen (Cyclodextrine) eingebettet, und zwar so, dass sich eine hydrophile (wasserliebende) Außenseite und in ihrem Innern ein lipophiler, also fettfreundlicher Hohlraum ergibt. In diesem Hohlraum hält sich das Curcuminmolekül auf, bis es im Darm angelangt ist. Dort wird es von den Cyclodextrinmolekülen einzeln zur Darmwand transportiert, wo es aufgenommen werden kann, während das Cyclodextrin abgebaut und ausgeschieden wird. Im Gegensatz zu anderen Methoden wie Piperin oder Micellen (mit PVP oder Polysorbaten) greift das aus Stärke gewonnene Cyclodextrin nicht nachteilig in den menschlichen Stoffwechsel ein, hat also keine Nebenwirkungen.
Für Eilige... hierauf sollten Sie beim Kauf eines Curcumin-Präparats achten:
- Erhöhte Bioverfügbarkeit der Gesamtcurcuminoide
- Keine unnötigen oder problematischen Zusatzstoffe (z.B. Aromen, Magnesiumsalze der Speisefettsäuren, Phosphate)
- Neuform Qualität - Relative Bioverfügbarkeit des Tetrahydrocurcumins
- Bioverfügbarkeit des Curcumins im Blutplasma nach einer Stunde