Aktuelle Umfrage zeigt sinkende Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem

Sind Sie zufrieden mit dem Gesundheitssystem? Ungefähr jede/jeder Dritte ist es derzeit nicht. Zumindest hat das die Umfrage ergeben, die vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse durchgeführt wurde. Deren Vorstandsvorsitzender Dr. med. Jens Baas gab sich alarmiert: „Das ist eine Trendwende. In unseren Befragungen [Anmerkung: der Techniker Krankenkasse] ist die Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem bis 2021 kontinuierlich gewachsen, jetzt kehrt sich der Trend um. Das ist leider keine Überraschung: Seit Jahren steigt die finanzielle Belastung der Versicherten, gleichzeitig klagen Menschen vermehrt über lange Wartezeiten auf Arzttermine. Viele haben gerade das Gefühl, dass dieses System, für das sie immer mehr zahlen immer schlechter funktioniert.
Ursachen für die Krise im Gesundheitssystem
Aber warum ist das so? Was will uns der Kollege und Kassenmanager Baas damit sagen? Was bedeutet Trendwende? Was muss getan werden? Und was geändert? Wie könnte mehr Gesundheit in das System kommen? Herr CEO Baas bleibt ein wenig vage, fordert höhere Rabatte auf neue Arzneimittel sowie die Finanzierung der Beiträge für Bürgergeldempfängerinnen/ -empfänger und zitiert dazu einen Politikwissenschaftler, Herrn Professor Dr. Wolfgang Schroeder. Und der wiederum sieht hier, wer hätte das erwartet, die Politik in der Pflicht.
Fehlende Gesundheit statt schlechter Medizin?
Als einfacher alter Arzt dachte ich bei dem Ergebnis der Umfrage ganz schlicht an fehlende Gesundheit, die Zunahme der Krankheiten, die Alterung der Gesellschaft, an technische Diagnostik und Therapie, die das Maß des Ausreichenden und Notwendigen (wie es initial in der Sozialgesetzgebung und den Regeln WAS FEHLT DEM GESUNDHEITSSYSTEM? | 11 der Krankenkassen einstmals hieß) weit überschreitet. Die naheliegendste, durchaus erreichbare Lösung könnte da die weitere und bessere Entwicklung von Gesundheit sein.
Gesundheit als politische Aufgabe?
Herr Professor Schroeder verweist an die Politik und erklärt, warum das Gesundheitssystem hohe Priorität haben (so das TKK- Statement) müsse: „Ein funktionierendes Gesundheitssystem ist eine tragende Säule unseres Sozialstaats und damit enorm wichtig für das Vertrauen in die Demokratie. Wer Missstände im Gesundheitswesen zu lange ignoriert, spielt dem Populismus in die Hände."
Vom Gesundheitssystem zum Krankensystem?
Das ganz große Besteck also. Als einfacher alter Arzt denke ich da, das „Gesundheitssystem“ (die Bezeichnung ist nicht meine: geht es da überhaupt noch um Gesundheit oder um Krankheit – oder längst mehr um System) wird hier doch wirklich stark in Anspruch genommen. Das Vertrauen in die Demokratie zu stärken, und dem Populismus nicht in die Hände zu spielen, ist gewiss notwendig, aber nicht allein die Aufgabe des Gesundheitssystems.
Medizin soll heilen – oder besser: Krankheiten verhindern
Ursprünglich war es die Aufgabe der Medizin, Krankheiten zu erkennen, zu behandeln und womöglich zu heilen. Und besser noch, Krankheit erst gar nicht entstehen zu lassen. Was selbstverständlich ein Ideal ist, mit natürlichen Mitteln aber näherungsweise wohl erreicht werden kann. In der Umfrage des Forsa-Institutes im Auftrag der Techniker Krankenkasse wurden vor allem die Beiträge der Versicherten beklagt (wegen steigender Kosten werden die Zusatzbeiträge dynamisch erhöht) sowie die Wartezeiten auf Untersuchungs- und Behandlungstermine.
Die Realität in deutschen Arztpraxen
Im vorigen Jahr gingen alle Einwohner von Deutschland 9,4mal zur Ärztin/zum Arzt – zur Früherkennung, zur Untersuchung, zur Therapie. Im Durchschnitt. In anderen Ländern Europas seltener. Die gefühlte Zahl ist wie man in Gesprächen hört deutlich höher. Dafür muss es wohl gute Gründe geben. Tatsächlich kommen etliche Patienten weit öfter in die Arztpraxen, in denen sie notwendige Hilfe finden. Was von der gesetzlichen Krankenversicherung gerne verschwiegen wird und nicht alle Versicherten dazu wissen wollen und müssen: An der Basis zumindest, in der Hausarztpraxis, wird sorgfältige, grundlegende Behandlung und Fürsorge von den gesetzlichen Krankenkassen pauschal vergütet mit einem Betrag, der mancher/manchem Versicherten angesichts eigener Beitragszahlungen geradezu armselig erscheinen mag.
Die Kostenfalle: Technik, Apparate und teure Medikamente
Teuer hingegen ist Technik, sind Apparate und Medikamente. Und allzu teuer ist das Unnötige, Übertriebene. Gerade das wird aber zunehmend verlangt. Zweifellos gibt es enorme Möglichkeiten, die aber nicht allesamt sinnvoll sind. Ironischerweise bleiben für Sinnvolles dann nur noch ganz wenige Mittel. Und das Defizit wächst. Aktuell werden für Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung bis zu 42 Prozent vom Arbeitslohn abgeführt. Die Hälfte davon trägt der Arbeitgeber. Immer mehr Diagnostik und Therapie wird erforderlich. Überproportional steigen die Kosten für Arzneimittel und für Krankenhausbehandlung.
Fehlende Wirtschaftlichkeit in der medizinischen Versorgung
Eine Prüfung medizinischer Maßnahmen auf Kosten-Nutzenverhältnis gibt es in Deutschland bisher nicht. Etliche Ressourcen werden für das Erbringen von Leistungen mit geringem und fragwürdigem Nutzen aufgewendet.
Solidarsystem unter Druck
Selbstverständlich steht das Solidarsystem für die Behandlung auch schwerster und seltener Erkrankungen ein. Selbstverständlich bleibt niemand unbehandelt und unterversorgt, ungeachtet der Kosten, ungeachtet vorheriger Beiträge. Insofern können alle Versicherte und alle Beitragszahler ein gutes Gefühl haben. Anscheinend wächst aber die Unzufriedenheit, das Gefühl von Benachteiligung, wie die Umfrage der TK zeigt. Ungleichmäßig erforderliche Ausgaben gehören zu einem Sozialsystem, das auch den Schwersterkrankten und Bedürftigen beisteht. So wurde die Hälfte der fünfzig Milliarden Euro für Medikamente in 2023 für 1,7 Prozent der Versicherten erforderlich, Zahlen der Barmer Ersatzkasse zufolge.
Fortschritt und Krankheitslast wachsen gleichzeitig
Dem Fortschritt der Medizin gegenüber steht nämlich die wachsende Zahl und die Schwere der Krankheiten. Die resultiert aus der Demographie, aus dem Resilienz-Verfall in unserer Gesellschaft, und nicht zuletzt aus der modernen Medizin selber. So steigen die Anforderungen, die Bedarfe, die Kosten. Die Defizite. Der Druck und die Not. Die Politik allein kann das Problem nicht grundlegend lösen.
Gesundheit beginnt beim Menschen selbst
Das Hauptproblem des Gesundheitssystems ist das Schwinden der Gesundheit. Die kann mit noch so viel apparativer und technischer Medizin und noch so viel Geld nicht erzeugt werden. Die kann nur von innen kommen, aus den Menschen selbst. Im Verbund mit der Natur und der Philosophie. (Dass ich selber Kraft und Gesundheit aus der buddhistischen Philosophie sowie sorgfältig angewendeten natürlichen Mitteln beziehe, konnten Sie einige Male schon ersehen.)
Naturstoffe als Chance zur Gesundung des Systems?
Dem Gesundheitssystem reicht das Geld nicht für die Behandlung der Krankheiten. Mit dem GKV- Modernisierungsgesetz von 2004 wurden Naturstoffe, die nicht verschreibungspflichtig sind, aus der Leistung der gesetzlichen Krankenkassen entfernt. Gewiss sind die wachsenden Defizite seitdem nicht allein daraus entstanden. Dennoch könnte der rationale Einsatz gesundheitsfördernder Naturstoffe schon zur Sanierung, um nicht zu sagen zur Gesundung, des Gesundheitssystems beitragen.
Sulforaphan: Natürliches Potenzial für Zellgesundheit
Die Anwendung von Sulforaphan etwa, das entscheidende Weichen in unseren Körperzellen stellen kann – hin zur Gesundheit.