Welche Faktoren bestimmen unsere Lebenserwartung? Was denken Sie zu diesem Thema? Die Genetik hat einen Einfluss, ein bisschen Glück ist bestimmt auch dabei - doch vor allem die Qualität unserer Ernährung spielt eine entscheidende Rolle!

Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA sind wichtige Bausteine der täglichen Nahrung, die weit über die Herzgesundheit hinausgehen: Sie können das Alter unserer Zellen, Entzündungsregulation, Stoffwechsel, Immunsystem und sogar Alterung auf epigenetischer Ebene beeinflussen.
Forschungsgruppenleiter Dr. Joris Deelen vom Kölner Max-Planck-Institut für die Biologie des Alterns bringt es auf den Punkt: „Für die Lebensdauer spielen die Gene eine untergeordnete Rolle. Wie alt Menschen werden, wird nur zu 10 bis 15 Prozent von ihren Genen bestimmt.“ Der weitaus größere Anteil liegt in unserer Hand – und hier kommen Omega-3-Fettsäuren ins Spiel.
Telomerschutz durch Omega-3
Eine Meta-Analyse von fünf klinischen Studien, mit insgesamt 337 Personen, zeigte: Omega-3-Supplemente führten zu einer signifikant längeren Telomerlänge, was auf eine verzögerte Zellalterung hindeutet. Telomere sind wie Schutzkappen an den Enden unserer Chromosomen. Jedes Mal, wenn sich eine Zelle teilt, werden die Telomere ein kleines Stück kürzer.
Das bedeutet: Kurze Telomere lassen Zellen schneller altern und die Folgen zeigen sich z.B. in vorzeitiger Hautalterung, schwächerem Immunsystem, höherem Risiko für Krankheiten wie Diabetes, Herzerkrankungen oder Demenz.1,2

Verjüngung ist möglich
Eine aktuelle Studie, die DO-HEALTH-Studie, nutzte epigenetische „Uhren“, um biologisches Altern zu messen. Wer täglich 1 g Omega-3 einnahm, war nach drei Jahren biologisch um 2,9 bis 3,8 Monate jünger – und in Kombination mit Vitamin D und regelmäßigem Training konnte dieser verjüngende Effekt noch verstärkt werden. 3-4 Monate lebensverlängernd stimmt nicht gerade euphorisch, allerdings wurde hier lediglich über einen kurzen Zeitraum beobachtet. Auf 10 Jahre hochgerechnet könnte sich der Effekt deutlich summieren, da sich eine gute Telomerpflege langfristig auswirkt. Schon 1-2 Jahre weniger biologisch gealtert zu sein, könnte das Risiko für Herzinfarkt, Diabetes oder Demenz stark reduzieren. 3,4
Stärkere Herzgesundheit – mehr Lebensjahre!
Mehreren Studien zufolge fördern Omega-3- Fettsäuren die Herzgesundheit durch Senkung von Triglyceriden, Stabilisierung von Gefäßen, Schutz vor Herzrhythmusstörungen und Plaque-Ruptur.
Außerdem lebten laut Harvard-Studie ältere Menschen mit hohen Omega-3-Werten im Blut im Mittel 2,2 Jahre länger, bei um 27 % geringerer Sterblichkeit. Der leitende Forscher Prof. Dariush Mozaffarian bestätigte, dass die Ergebnisse die Bedeutung eines guten Omega-3-Spiegels im Blut für die kardiovaskuläre Gesundheit untermauern und dass diese Vorteile im späteren Leben die verbleibenden Lebensjahre tatsächlich verlängern könnten.
Was ist zu tun?
Da wir nicht automatisch mit diesen besonderen Fettsäuren versorgt werden, gilt es bei der Gestaltung unserer täglichen Nahrung den Fokus auf Omega-3 zu lenken und über omega-3-reiche Öle die Ernährung aufzuwerten.
Inspirierende Rezepte finden Sie unter:
Quellen:
1) Sawan Ali, Giovanni Scapagnini, and Sergio Davinelli*: Effect of omega-3 fatty acids on the telomere length: A mini meta-analysis of clinical trials; https://doi.org/10.1515/bmc-2021-0024, received December 17, 2021; accepted January 24, 2022
2) Ramin Farzaneh-Far, MD; Jue Lin, PhD; Elissa S. Epel, PhD et al.: Association of Marine Omega-3 Fatty Acid Levels With Telomeric Aging in Patients With Coronary Heart Disease, JAMA, Published Online: January 20, 2010; 2010;303;(3):250-257. doi:10.1001/ jama.2009.2008
3) Heike A. Bischoff-Ferrari et al. Individual and additive effects of vitamin D, omega-3 and exercise on DNA methylation clocks of biological aging in older adults from the DO-HEALTH trial. Nature Aging. 3. Februar 2025. DOI: 10.1038/s43587-024-00793-y
4) Michael I McBurney et al.: Using an erythrocyte fatty acid fingerprint to predict risk of all-cause mortality: the Framingham Offspring Cohort, The American Journal of Clinical Nutrition Volume 114, Issue 4, October 2021, Pages 1447-1454

