Obst und Gemüse ist ein essentieller und gesunder Teil unserer Ernährung. Menschen, die regelmäßig mindestens die fünf faustgroßen Portionen pro Tag verzehren, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. empfohlen werden, leben länger gesund. Hintergrund sind die positiven Effekte auf das Herz-Kreislauf-System, die antientzündliche und zellschützende Wirkung, die krebspräventive Wirkung und vieles mehr. Aber wussten Sie, dass Obst und Gemüse auch glücklich macht?
Das haben Wissenschaftler von der University of Otage im neuseeländischen Dunedin aufgezeigt. Sie haben 171 Erwachsene täglich mit 2 zusätzlichen Portionen Obst und Gemüse versorgt, während die Kontrollgruppe ihre Ernährungsgewohnheiten beibehielt. Ergebnis: Schon nach 2 Wochen stiegen bei der Obst- und Gemüsegruppe Wohlbefinden, Vitalität und Motivation.
Auch Kinder macht Obst und Gemüse glücklich. Eine britische Studie hat ergeben: Kinder, die sich gesundheitsbewusster ernähren und viel Obst und Gemüse essen, haben ein besseres psychisches Wohlbefinden. Die University of East Anglia hat das Ernährungsverhalten von rund 9000 Kindern untersucht.
‚Glückssubstanzen‘ Sekundäre Pflanzenstoffe
Verantwortlich sind hier vor allem die sekundären Pflanzenstoffe, also jene Substanzen, die dem Obst und Gemüse Farbe, Geruch und Geschmack geben. Dadurch locken die Pflanzen nicht nur Bestäuber an und schützen sich vor UV-Strahlung oder Fraßfeinden, die sekundären Pflanzenstoffe wirken sich auch auf die menschliche Gesundheit positiv aus. Und dies gilt eben auch für unsere Gemütsverfassung, indem sie präventiv gegen depressive Verstimmungen wirken.
Aber warum ist das so? Dazu muss man sich anschauen, wie es eigentlich zu schlechter Stimmung oder gar Schwermut kommt. Die Entstehung von depressiven Verstimmungen bis hin zur ausgeprägten Depression kann vielfältige Ursachen haben. Warum ein Mensch jedoch letztendlich erkrankt, konnte von der Forschung noch nicht gänzlich geklärt werden. Genauso wie die Genetik spielen Umwelteinfl üsse eine Rolle. Auch erlittene Traumata, Stress und virale Infektionen können Auslöser sein.
Schutz vor Stress und Entzündungen
Für die Ernährung ist es wichtig zu wissen, dass es Hinweise darauf gibt, dass Depressionen durch unterschwellige Entzündungsreaktionen ausgelöst werden können. Durch diese silent infl ammation kommt es zu vermehrtem oxidativen Stress an Neuronen im Gehirn. Dies führt zu einer gestörten Signalübertragung von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, die unsere Stimmung maßgeblich beeinfl ussen und daher auch als ‚Glückshormone‘ bezeichnet werden. In der Praxis bedeutet dies, dass durch eine ‚antientzündliche Ernährung’ depressiven Verstimmungen in einem gewissen Maße vorgebeugt werden kann. In zahlreichen Studien zeigte sich, dass bioaktive Stoff e aus pfl anzlichen Lebensmitteln diesen oxidativen Stress im Gehirn abmildern können. So gibt es Studien, die zeigen, dass beispielsweise ein durch einen vermehrten Verzehr von gelb-orangem Gemüse entstandener höherer Carotinoidspiegel im Blut mit einem geringeren Risiko an Depression zu erkranken einhergeht. Ähnliches gilt für Lycopin aus Tomatenprodukten.
Die Wirkung dieser Substanzen ist in erster Linie auf ihr antioxidatives Potential zurückzuführen. Dabei werden an Nervenzellen entstehende Radikale eliminiert und so ein Schaden an den Nervenzellen abgewendet.
Inhaltsstoff e aus Medizinalpfl anzen wie Safran oder Rhodiola wirken sich dagegen direkt auf stimmungsbeeinfl ussende Neurotransmitter aus und fördern deren Zugang durch die Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn. Die Vorteile für einen Einsatz dieser pfl anzlichen Antidepressiva liegt auf der Hand: Sie haben im Gegensatz zu Medikamenten meist keine Nebenwirkungen.
Beispiel Anthozyane
Gucken wir uns hier zum Beispiel mal die sekundären Pfl anzenstoff gruppe der Anthozyane an. Sie gehören zur Gruppe der Flavonoide und sind in nennenswerten Mengen besonders in blauen, violetten, roten oder blauschwarzen Früchten und Gemüsesorten enthalten. Dazu gehören zum Beispiel viele Beerenobstsorten (Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, schwarzen Johannisbeeren, Acai-Beeren, Aroniabeeren, Gojibeeren usw.), rote Trauben, Kirschen, Blutorangen, rote Zwiebeln, Schwarzwurzeln, Rote Bete oder Rotkohl und die Schale von Auberginen. Auch Rotwein und einige nichtalkoholische Getränke wie Aroniasaft enthalten nennenswerte Mengen an Anthozyanen. Den Pfl anzen, die oft den ganzen Tag direktem Sonnenlicht und ultravioletten Strahlen ausgesetzt sind, dienen sie als natürlicher Sonnenschutzfaktor, weil sie blau-grünes Licht und UV-Licht absorbieren können.
Eine Studie mit älteren Personen, die eine defi nierte Menge Traubensaft zu sich nahmen, zeigte eine Steigerung der Erinnerungsfähigkeit und eine erhöhte Aktivität von Hirnregionen im MRT, die für das Gedächtnis zuständig sind. Eine Aufnahme von Blaubeersaft zeigte in einer Studie eine Verbesserung der Gedächtnisleistung und einen positiven Einfl uss auf die Symptome von depressiven Verstimmungen. Dies wurde erst kürzlich durch eine neue Studie bestätigt, bei welcher die Auswirkungen des Verzehrs von stark anthozyanhaltigen Blaubeeren auf das kognitive Vermögen untersucht wurden.
Studie mit Vitalstoffkonzentrat
Das Problem über die Ernährung glücklicher zu werden liegt darin, die erforderliche Menge an Obst und Gemüse nicht verzehren zu können. Viele schaff en die fünf Portionen pro Tag einfach nicht. Hier können Vitalstoff - konzentrate eine Lösung sein, aber nur dann, wenn sie nicht nur Vitamine und Mineralstoff e, sondern zudem einen konkret auf der Verpackung deklarierten Anteil an Polyphenolen & Co enthalten. So konnte eine Studie an der Universität Erlangen nachweisen, dass der tägliche Verzehr eines Vitalstoffk onzentrats aus dem Reformhaus mit einem hohen Anteil an sekundären Pfl anzenstoff en (Vitalkomplex Dr. Wolz) über sechs Wochen den subjektiven mentalen Status verbessern konnte.
Frauen profitieren mehr
Spannend war dabei, dass sich bei den Frauen im Vergleich zu den männlichen Probanden das Selbstvertrauen unter dem Einfl uss von Obst und Gemüse stärker verbesserte. Vermutlich hängt dies damit zusammen, dass Männer im Durchschnitt ein höheres Selbstvertrauen haben als Frauen. Weil der Unterschied zum optimalen Selbstvertrauen nicht mehr so groß ist, lässt es sich bei den Männern folglich nicht mehr so stark verbessern, während Frauen für Verbesserungen einen größeren Spielraum haben.